Die Überlegungen, in Rumeln-Kaldenhausen ein Gymnasium zu gründen, reichen bis in die 2. Hälfte der 60er Jahre zurück. In dieser Zeit herrschte zunehmend großer Andrang von Schülern zu Gymnasien. Die weiterführenden Schulen in den Nachbarstädten hatten jedoch nicht genügend Schulraum bzw. waren nicht in der Lage, ihr Platzangebot so zu erweitern, dass alle Schüler aus Rumeln-Kaldenhausen, die ein Gymnasium besuchen wollten, auch die Möglichkeit dazu hatten. Die Gemeindeverwaltung hatte alljährlich mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen, den Rumeln-Kaldenhausener Kindern die notwendigen Ausbildungsplätze in der näheren Umgebung zu verschaffen, denn es gab Schulen, die grundsätzlich keine Kinder aus Rumeln-Kaldenhausen aufnahmen

Aufgrund dieser Missstände sah man sich veranlasst, neue Überlegungen anzustellen. In seiner Sitzung vom 27.02.1969 beschloss der Rat der Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen einstimmig die Einrichtung eines naturwissenschaftlichen Gymnasiums mit neusprachlichem Zweig zum August 1969 im Gemeindegebiet von Rumeln-Kaldenhausen.

Zu diesem Zeitpunkt lagen schon 88 Anmeldungen von Schulneulingen vor, ferner war geplant, eine Sexta [5. Klasse] mit Kapellener Schülern zu bilden. Schwierigkeiten bei der Besetzung von Lehrerstellen sollten dadurch behoben werden, dass Lehrer von Grund- und Hauptschulen Unterricht am Gymnasium in Wahlfächern übernehmen sollten. Ein solches Modell wurde damals in Wanne-Eickel mit Erfolg praktiziert.

In einer von den Schulaufsichtsbehörden abgehaltenen Besprechung mit allen in Frage kommenden Schulträgern, Kreis-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen wurde die Anregung der Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen aufgegriffen, nicht die Schulen in den Nachbargemeinden zu erweitern, sondern am Ort des großen Schüleraufkommens selbst ein neues Gymnasium zu errichten. In diesem Zusammenhang muss man dankbar die Unterstützung des Kreises Moers und der Stadt Rheinhausen erwähnen. Einwände [aus] Düsseldorf sollten den geplanten Start des Gymnasiums allerdings dann doch noch um ein Jahr verzögern.

Nach vielen zähen Verhandlungen wurde ein Konsens erreicht und nachdem zuletzt alle Verantwortlichen der Region an einem Strang zogen, ging es plötzlich in atemberaubendem Tempo weiter:

  • 02.1970 Letzte, entscheidende Besprechung im Kultusministerium über die Errichtung eines Gymnasiums in Rumeln-Kaldenhausen
  • 03.1970 Erlass der endgültigen Satzung über die Bildung eines Schulverbandes „Gymnasium Rumeln-Kaldenhausen" durch die Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen und den Kreistag
  • 06.1970 Konstituierende Sitzung der Schulverbandsversammlung des Schulverbandes „Gymnasium Rumeln-Kaldenhausen" und Beschluss der Errichtung eines Gymnasiums in Rumeln-Kaldenhausen gemäß § 8 SchVG
  • 08.1970 Genehmigung durch das Kultusministerium Düsseldorf, in Rumeln-Kaldenhausen ein neusprachliches Gymnasium einzurichten
  • 09.1970 Aufnahme des Lehrbetriebs des neusprachlichen Gymnasiums Rumeln-Kaldenhausen mit 2 Sexten und 2 Lehrkräften.